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Die Seelendimension des Yoga

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(@lutz)
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Was ist mit der Seelendimension des Yoga in seiner eigentlichen Bedeutung gemeint?

Warum ist die Seelendimension des Yoga auf jeden Lebens- oder Tätigkeitsbereich übertragbar bzw. anwendbar?

Wie erzeugt der Mensch konkret Schöpferkräfte, bzw. macht diese wirksam und welche sorgfältigen Schritte
in der Vorgehensweise sind dabei zu beachten?

Welche Wirkungen werden durch die erschaffende Tätigkeit freigesetzt? (für die Mitmenschen, als auch für das Nachtodliche)

 

 
Veröffentlicht : 06/12/2021 6:28 pm
(@conrad)
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Dann poste ich mal eine erste Antwort 🙂

  • Warum praktizieren wir?
    • Es ist eine nicht ganz untypische Motivation, einen Yogakurs zu besuchen, dass man sich gestresst und/oder erschöpft fühlt und nach einem harten Arbeitstag abends entspannen oder Energie auftanken möchte. Die Yogaübungen sollen es einem ermöglichen, dass man regeneriert, um sich dann erneut im Alltag verausgaben zu können, worauf ein erneutes Auftanken notwendig wird usw.
    • Genau dies wird von Yogakursen, wie auch von Medizin, Psychotherapie und allgemein dem Freizeitangebot oft erwartet. Sie sollen einen weiter funktionieren lassen, ohne aber eine weiterführende Veränderung in unser Leben zu bringen.
    • Auch wenn diese Motivation aus sich heraus durchaus verständlich ist, stellt sich für den Yogalehrer doch schnell die Frage, ob er mit seinem Angebot dann nicht ein System unterstützt, das er zumeist als eher mangelhaft und menschenunwürdig erkannt zu haben glaubt. Und es stellt sich eigentlich zwangsläufig die Frage, ob es nicht auch möglich ist, mit dem Yoga etwas zur Verfügung zu stellen, dass eben nicht nur ein ansonsten folgenloses Auftanken ist, sondern den Menschen in seiner Entwicklung und in seinem Alltags- wie Sozialleben begleitet und fördert. Etwas, das im günstigsten Fall sogar eine Neubelebung der Kultur bewirkt, also eine tiefgreifende Veränderung nicht nur des individuellen Lebens einiger Teilnehmer, sondern aller Menschen.
  • Die Seelendimension des Yoga
    • Dieses "Etwas" soll mit der Bezeichnung der "Seelendimension des Yoga" erfasst werden. Aber dieser Begriff ist nicht unbedingt leicht verständlich. Er bedarf einer gezielten Annäherung, also letztlich der Seelenübung, einen Begriff in seiner Substanz, also in seiner tiefgehenden Bedeutung, zu erfassen.
    • Im Begriff der "Seelendimension" schwingt zunächst mit, dass es wohl auch andere Dimensionen des Yoga geben könnte, vielleicht eine körperliche und auch eine geistige, wobei der Begriff der Seele als Vermittler zwischen Körper und Geist diese Möglichkeiten nahelegt. Wenn wir auf der körperlichen Dimension des Yoga vielleicht detaillierte Anleitungen erwarten, wie genau Körperpositionen in den einzelnen Stellungen einzunehmen sind, wie lange zu halten, wie dabei zu atmen - also mehr technische Aspekte - würde sich eine Seelendimension mehr den seelischen Aspekten der asana widmen.
    • Wenn wir mit Rudolf Steiner die Seelenkräfte des Menschen als Denken, Fühlen und Wollen auffassen, können wir vermuten, dass wir in der asana, wenn sie seelisch gefasst wird, einen Gedanken ausdrücken. Diesem Gedanken folgt, wenn er ausreichend vertieft wird, eine Empfindung, ein Gefühl, das Heinz gelegentlich als "nicht gerade enthusiastisch", sondern mehr "subtil" beschrieben hat. Schließlich ermöglichen die gedankliche Durchdringung und die empfindsame Wahrnehmung einen kräftigen Willensimpuls, durch den wir die asana leicht und ästhetisch ausführen - sofern uns dabei der Körper nicht noch zu sehr im Weg rum steht.
    • Asana nach der Seelendimension zu praktizieren bezeichnet also eine bestimmte, von Heinz sorgfältig ausgearbeitete Art, die Stellungen zu praktizieren, bei der es mehr darauf ankommt, die ihnen zugrundeliegenden Bilder, fachlich gesprochen: Imaginationen, zu durchdringen, als beispielsweise besonders flexibel oder vital zu werden, oder doch in eher enthusiastischen Gefühlen zu schwelgen. Dabei drücken diese Bilder Aspekte der menschlichen Entwicklung aus, die sich natürlich nicht auf die asana-Praxis beschränken, sondern die sich in eigentlich alle Aspekte des Lebens integrieren lassen. Insofern dient die asana-Praxis nicht mehr einer Art Selbstzweck und bleibt auch nicht auf einen bestimmten, sauber abgetrennten Bereich des Lebens beschränkt, sondern durchdringt im Idealfall das ganze Leben, ja die ganze Kultur.
  • Die Stellungen im Zusammenhang mit den Chakren
    • Heinz ordnet die meisten asana Stellungen einzelnen Chakren zu, um darauf hinzuweisen, dass sie Empfindungen ausdrücken, die für das jeweilige Chakra gerade charakteristisch sind.
    • So sind beispielsweise dem manipura-chakra Stellungen wie das Dreieck und die Kopf-Knie-Stellung zugeordnet, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so ähnlich wirken, aber doch beide eine starke Expansion, Ausdehnung, erfordern, was ganz charakteristisch für die physische Spannkraft ist, die mit dem 3. Zentrum verbunden ist.
    • Gerade beim Dreieck entsteht durch die starke seitliche Ausdehnung aus dem 3. Zentrum - bei freier Atmung, stabilem Stand und gelösten Schultern - ein Gefühl der Weite. Diese Weite, dieses Gefühl, darf aber nicht zu körperlich verstanden werden, da wir sonst Gefahr laufen, lediglich einer Analogiebildung zu folgen: der Körper beugt sich weit zur Seite, darum fühlt es sich weit an. Gemeint ist gar nicht so sehr die körperliche Weite, sondern eben eine seelische. Deswegen kann eine solche Weite auch in der Kopf-Knie-Stellung oder im Pflug erlebt werden, wenn auch jeweils auf eine ganz eigene Weise, obwohl wir hier rein körperlich vielleicht weniger von Weite sprechen würden, da es sich um Vorwärtsbeugen handelt. Was in der Stellung weit werden kann, ist neben dem Körper nämlich eben die Seele, oder fachlich gesprochen: der Astralleib. Und dies entspricht auch ganz dem "Wunsch" dieses Astralleibes - wir werden unserer Seele also erst durch die Erarbeitung dieser Empfindungen gerecht.
  • Die Übertragung auf das Leben
    • Wenn wir diesen Aspekt zumindest ansatzweise verstehen, wird auch gleich klarer, inwiefern sich das Erleben dieser Empfindung nicht auf die asana beschränken muss, sondern in das ganze Leben getragen werden kann. Technisch betrachtet organisiert das dritte Zentrum den sogenannten Lichtäther, weshalb nicht nur aber gerade die Übungen zum dritten Zentrum diesen anregen, wenn sie auf die oben genannte seelische Art praktiziert werden. Lichtäther wird aber immer freigesetzt, organisiert, oder sogar geschaffen, wenn wir aus einem geistigen Inhalt - einem wahren Gedanken - heraus, über die korrespondierende Empfindung vermittelt, tätig werden.
    • Indem wir diese seelische Weite in der asana kennenlernen, können wir zunächst überhaupt einmal gewahr werden, dass wir auch im menschlichen Miteinander Gefühle der Weite und der Enge wahrnehmen. Wir können durch weiteres Forschen darauf kommen, dass wir selbst und natürlich auch die anderen Menschen diese Weite oder Enge erzeugen, also auch beeinflussen können, je nachdem, ob und wie wir eine Begegnung gestalten. Eine lichte - also von Lichtäther geprägte - Atmosphäre in der menschlichen Begegnung wirkt, wie auch die entsprechenden asana-Stellungen weitend, der Mensch fühlt sich frei gelassen und kann sich gleichzeitig auf diese freie Art aber mit anderen verbinden und so wirklich zusammenkommen.
    • Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, eine solche lichte Atmosphäre selbst zu gestalten. Die meisten werden Menschen kennen, bei denen dies wie von alleine geschieht. Sie scheinen dieses Licht einfach ganz natürlich mitzubringen. Man könnte vermuten, dass solche Menschen eine Art Veranlagung für den Lichtäther haben, dass das dritte Zentrum bei ihnen "gut angelegt" ist.
    • Eine Möglichkeit, die allen Menschen offen steht, ist aber gerade der oben bereits für die asana-Praxis beschriebene Prozess, nun aber auf die menschliche Begegnung angewandt. Auch hier können wir der Begegnung einen Gedanken zugrunde legen, wenn es sich um ein Gespräch handelt, kann dies auch das Thema des Gesprächs sein - muss es aber nicht -, den wir im Idealfall aus einer geistigen Quelle geschöpft haben. Indem wir diesen Gedanken pflegen, ihn konzentriert und ausdauernd immer wieder denken, erzeugen wir Lichtäther, der nicht in erster Linie uns, sondern der ganzen Weltenschöpfung zur Verfügung gestellt wird, der aber auch unsere Begegnungen mit anderen Menschen im lichten Sinne beeinflussen wird. Dies klingt, wenn man es so hinschreibt, leichter als es ist, denn einen Gedanken zu pflegen ist für die allermeisten äußerst ungewohnt und muss erst einmal erlernt werden. Die Motivation zu diesem schwierigen Lernschritt können wir aus dem gewünschten Resultat nehmen: Eine Kraft zu erzeugen, die belebend wirkt. (Die Ätherkräfte sind ja die Lebenskräfte.)
    • Wenn wir asana praktizieren, wollen wir nicht dabei stehenbleiben. Wir wollen eigentlich anhand der asana den Prozess erlernen, wie man einen geistigen Inhalt durch sein Denken, Fühlen und Wollen ins Irdische hineinträgt, sodass er in der Materie, in der menschlichen Kultur wirksam werden, und diese verwandeln, vergeistigen kann. Diesen Prozess bezeichnet Heinz als Synthese von Geist und Welt.
 
Veröffentlicht : 11/12/2021 11:35 pm
(@alison)
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Beitrag zur Erforschung der Seelendimension des Yoga, entschuldigt bitte meine Rechtsschreibfehler, Deutsch ist nicht meine Muttersprache... werde auch dies noch besser erlernen 😊

 

 

Die Seelendimmension entdecken im Dreieck-trikonasana

 

Das Dreieck kann auf verschiedene Weise ausgeführt werden, es kann die starke Dehnung in den Flanken betont werden und somit die frei werdende Energie wahrgenommen werden, oder es kann mehr achtgegeben werden auf eine seitliche Ausdehnung der Wirbelsäule und sich in seiner durchlaufend-tragenden Dynamik erleben.

Beide Ausführungen kann man auch in verschiedenen Yoga- Richtungen beschrieben finden, und es sind auch schöne Möglichkeiten wenn sie sorgfältig ausgeführt werden, der Körper in eine gewisse günstige Aktivität und Ausdehnunggebracht wird.

 

Wie kommt nun die Seelendimmension zustande, eine Dimension die wie hinzukommt?

Die Seelendimension ist kein schnell enstandes Gefühl, noch etwas unerreichbar Mystisches, es ist eine Ebene, die durch das Aktivwerden der Seele geschaffen wird und eine Wirksamkeit entfaltet die verbindend, ordnend und gesundenheitsförderend wirkt und dies nicht nur für den Übenden selbst, sondern auch für die Umgebung und in seine Beziehungen.

Eine ausgewählter Satz zur Beschreibung vom Bild und Bedeutung des Dreiecks aus „Die Seelendimension des Yoga“ von Heinz Grill, lautet:

„Die bewusste Empfindung der drei Ebenen, in denen sich das Leben bewegt, die rechte Erkenntnis zu diesen Ebenen und schliesslich die aktive, naturgegebene Entwicklung eines Bewegungslebens, zeichnen das Bild dieser Stellung.“

Um dies nun zu erschliessen und in die Wirksamkeit zu bringen ist es günstig eine sorgfältige Arbeit in Schritten zu leisten,

 1) das neu hinzukommende Bild als Idee wahrzunehmen,

2) in eine Vorstellung zu bringen   3) solange bis es zu Empfindung wird und dann auch 4) in eine bestmögliche entsprechende Umsetzung und Anwendung zu bringen.

Am Beispiel des Driecks lässt sich dies nun unmittelbar in erste Schritten üben; (sehe dazu auch die Zeichnung)

 

In der Ausgangsstellung werden die verschiedenen Ebenen im Stand ruhig wahrgenommen; ein leichter und entspannter Oberbereich; Schultern, Nacken, und Kopf.

Die Mitte der Wirbelsäule, die auf Höhe der Magengegend liegt und dee stabile Stand in etwa gleichseitiger Dreiecksform.

 

Dann erfolgt die Bewegung die genau aus der Mitte heraus ansetzt, der Brustkorb wird angehoben und zur Seite geführt ohne in Beckenbereich nach vorne oder nach hinten zu kippen, der Oberarm gleitet in der Verlängerung der angesetzten Bewegung fort, der andere Arm gleitet entspannt am Bein entlang nach unten, Nacken und Schultern bleiben entspannt.

 

Beim dritten Schritt wird die Dynamik in der Mitte aufrecht erhalten und erweitert, ohne dass der Übende sich abstützt.

 

Die Dreiheit im Dreick wird so mit der Hinwendung an den tieferen Bedeutungsinhalt auch auf das Leben langsam übertragbar. Der Mensch erlebt sich und der Umgebung gegliederter und entwickelt eine grössere Leichtigkeit und Freiheit in seiner Beziehung zur Welt.

Der Mensch wird ein Thema in die Mitte stellen können und sehen wo dies sich Sinnvoll weiter entwickeln lässt und so immer etwas beitragen können zu einer freudigen Entwicklung.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren von Lutz Franken
 
Veröffentlicht : 13/12/2021 3:43 pm
(@tatjana)
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Die Seelendimension des Yoga: Was ist in seiner eigentlichen Bedeutung gemeint?

 

Am Anfang möchte ich zuerst die in der Überschrift erwähnten Begriffe beschreiben, besser gesagt entwerfen. Gelegentlich werden unterschiedliche Begriffe verwendet ohne zu erwähnen, was eigentlich darunter zu verstehen ist. Dieser Umstand führt oft zu Missverständnissen.

 

Das Wort „Dimension“ ist am leichtesten zu beschreiben: Laut Duden hat es eine klare Bedeutung(-en): 1. Ausdehnung, Abmessung(z.B. nach Länge, Breite etc.). 2. Ausmaß.

Im Bezug zum Wort „Seele“ ist es möglich, diese beiden Bezeichnungen folgendermaßen zu verwenden: Es handelt sich um eine Ausdehnung der Seele, die beweglich und flexibel sei, so wie um ein Ausmaß der Seele, das auf eine außergewöhnliche Größe hindeutet: die Seele hat eine Dimension, die die Größe des menschlichen Körpers deutlich überschreitet.

 

Das Wort „Seele“ ist nicht so einfach zu definieren. Hier handelte es sich nicht um ein Gemüt, das mehr mit Emotionen in der Verbindung steht, ebenso wenig um die Psyche des Menschen. Die „Seele“ hier ist ein esoterischer Begriff, der schwer eindeutig zu beschreiben ist. Alles was eine Seele hat ist lebendig, wenn die Seele den Leib verlässt, hinterlässt sie eine kalte vergängliche Materie, die sich mit der Zeit bis zu den chemischen Elementen zersetzt.

Die menschliche Seele hat drei Grundkräfte oder besser gesagt, sie besteht aus drei Grundkräften: das Denken, das Fühlen und das Wollen. Unter dem Denken versteht man hier nicht das gewöhnliche alltägliche Denken, Grübeln oder den Intellektualismus. Sondern aus dem Wahrnehmen und Anschauen eines Objektes(z.B. Gegenstand, Naturobjekt oder -erscheinung, Situation, ein Gedanke etc.) entstehen klare nachvollziehbare, logische gedankliche Zusammenhänge und Beurteilungen.

Das Fühlen beschreibt hier nicht die oberflächliche treibende Emotion, noch Sentimentalität oder s.g. Körpergefühle wie Müdigkeit bzw. Anspannung. Sondern ein tiefes ruhiges Gefühl, das auf entstehende Stimmigkeit und Wahrhaftigkeit hinweist.

Mit dem Wollen ist nicht das Verlangen von Trieben(z.B. Hunger etc.) gemeint, sondern eine willentliche Disziplin und Durchhaltevermögen, die vorgenommene sinnvolle Aufgabe zu Ende zu führen.

In der Seele wirken diese Grundkräfte zusammen und sind idealerweise harmonisch abgestimmt.

 

Das Wort „Yoga“ kommt von der Sanskritwurzel yui, die die Tätigkeit des Verbindens im Allgemeinem beschreibt.“ Der Yoga ist eine uralte aus Indien stammende geistige Disziplin, ein geistiger Schulungsweg, der u.a. die Entwicklung, Reifung und Führung des Bewusstsein beinhaltet. Der Yoga verbindet den Menschen und die irdische Welt mit den höheren geistigen Welten. Wie entsteht diese Verbindung? Wodurch? Der Mensch mit seinem Körperleib lebt auf der Erde und hat inzwischen durch die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung den Zugang zur geistigen Welt, der noch vor etwa drei Tausend Jahren so natürlich und selbstverständlich, gefühlsmäßig war, verloren. Auf diesem Weg zu den höheren Welten, zum Kosmos, zur geistigen Welt hat die Seele des Menschen eine verbindende Position, und zwar nicht mehr durch das Fühlen, sondern durch eine andere Grundkraft des Seele: durch das Denken. Der inhalts- und weisheitsvolle Gedanke oder eine Idee aus der geistigen Welt(in der Form von spirituellen Schriften, aus Büchern etc.) werden durch das Denken empfangen(?), angeschaut, auf logische Zusammenhänge geprüft, gereift, bis im Fühlen eine Empfindung für logische Wahrhaftigkeit entsteht. Schon während dieses Prozesses ist das Wollen beteiligt, um einen Gedanke bzw. eine Idee ausreichend lange aufrecht zu erhalten und mit dieser zu arbeiten. Und der Wille kommt des weiteren zum Einsatz, um diesen Gedanke oder die Idee tatkräftig in die Materie umzusetzen und dadurch den Mitmenschen, dem sozialen Umfeld zur Verfügung zu stellen. Durch die seelischen Grundkräfte des Menschen, durch den Mensch selbst, der diese entwickelt und steuern lernt, entsteht die Verbindung zwischen geistigen und irdischen Welten.

 

Bei der Betrachtung dieses Prozesses wird auch klar, dass die Seele sich nicht auf den menschlichen Körper beschränkt ist, sondern verbindet zwei andere Dimensionen miteinander: die Erde und den Kosmos. Dieser oben beschriebene Prozess des Verbindens hat ein großes schöpferisches Potenzial bzw. bei der Umsetzung der geistigen Idee entstehen die Schöpferkräfte.

Als Beispiel möchte ich zwei auf den ersten Blick scheinbar sehr unterschiedliche Prozesse schildern: die Gestaltung einer Skulptur und einer asana. Der Künstler entwickelte eine Idee, bearbeitet diese gedanklich, prüft und korrigiert sie, bis er sich mit dieser identifiziert und das Gefühl verspürt, dass die Idee stimmig ist. Dann fängt er an, diese Idee mithilfe der Materie umzusetzen: macht Skizzen, Entwürfe, beschäftigt sich mit dem Material. Die Idee, die inzwischen wie ein lebendiges Bild ihn begleitet, wird materialisiert und der Menschheit zu Verfügung gestellt. Es wird nicht nur die Skulptur erschaffen, sondern eine geistige Idee wird in der Materie lebendig, vom Kosmos auf die Erde gebracht.

Während des Umsetzens: Durch die konzentrierte Arbeit mit dem Gedanke und mit der Materie erzeugt der Künstler s.g. schöpferische Kräfte: Wärme- und Lichtäther, die auch in der Skulptur ihren Ausdruck gewinnen (z.B. David von Michelangelo).

Bei der Gestaltung einer asana geht der Übende vom Inhalt dieser asana, von ihrem geistigen Bild aus. Er beschäftigt sich ebenso mit diesem Gedanken um diesen durchzudringen. Aber auch mit der Materie: um den eigenen Körper zu einer bestimmten Yoga-position zu formen, übte er sich in körperlichen Fertigkeiten (vergleichbar mit der Entwürfen und Skizzen). Erst, wenn der geistige Inhalt durchgedrungen wird, wird es möglich, diesen durch die Gestaltung des Körper zum Ausdruck zu bringen, sodass der Betrachter nicht nur eine ästhetische Form, sondern den geistigen Gedanke wahrnehmen kann. Auch hier werden die Licht- und Wärmeätherkräfte erschaffen. Darüber hinaus kann der Übende (für gelernte und erfahrene Übende sogar „soll oder muss“) das Inhalt der asana, ihre geistige Idee, die universal und wahr ist, auf unterschiedliche Lebenssituationen und -bereiche zu übertragen und dort anzuwenden. So wird die geistige Idee in das soziale Leben integriert und gelebt.

 

Dieser schöpferischer Prozess, der auf die Seelendimension des Yoga hinweist, kann in vielen anderen Lebens- und Tätigkeitsbereichen erlernt und angewendet werden. Die Arbeit mit den Grundkräften der Seele, ihre harmonische Zusammenwirkung ermöglichen die Entwicklung und Reifung des Bewusstsein.

 

 

Literatur:

1. Heinz Grill: „Die Seelendimension des Yoga“, 5.,erweiterte Auflage, 2018

2, Duden, Das Fremdwörterbuch, 9., aktualisierte Auflage 2006

 
Veröffentlicht : 19/12/2021 8:52 pm
(@lorenzt)
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Was ist mit der Seelendimension des Yoga in seiner eigentlichen Bedeutung gemeint?

 

Die Seele ist in seiner Seins Existenz unendlich vielschichtig, kreierend, verbindend in ihrer Wirklichkeit. Sie hat etwas schwer Fassbares in sich, was wir viel zu oft durch unser angelerntes «Handel», «Denken» viel zu schnell erfassen «Wollen». Dieses «Wollen» kommt doch meist aus einem bisherigen(subjektiven), dies schliesst also ein gestalten eher aus. Da es mehr aus der Erinnerung gestaltet wird. Das tun erscheint in diesem Sinne doch eher in seiner Art und Weise abgegrenzt, für sich und irgendwie gar nicht vielschichtig.

Die Seelendimension des Yogas möchte durch ständig neues gestalten der Asanas eine Entwicklung der Seelenkräfte begünstigen.

Die Seelenkräfte: das Denken, das Fühlen und das Wollen sind doch in unserem Alltag meist in einer Vermischung und in keiner Differenzierung deren wahrnehmbar. Dies zeigt sich in unserer aktuellen Lange, dass wir doch eher ein «wollen» aus der Corona Krise mit allen Mittel doch sehr Triebhaft gesteuert ist.

 

Das praktizieren des Neuen Yoga Willen erfordert, die Asanas erst Bildhaft zu «denken», durch diese Tätigkeit, dieses immer wieder von neuem forschende sollte sich langsam eine Empfindung für die jeweilige Asanas entwickeln.

Das wichtigste ist jedoch durch stetiges Wollen (eine Disziplin, nicht Triebhaft) dran zu bleiben und diesen «Willen» bei der Gestaltung gezielt immer wieder von neuem einzusetzen.

Durch die Asanas Praxis oder Meditation sollte eine Differenzierung des Denkens, und Fühlen und Wollens entstehen.

Bei jeder Asana ist die Imagination (Bildhafter Gedanke) eine Andere sehr spezifisch mit dem jeweiligen Chakra verbunden.

 

Ich denke generell dies sollte man weiter erforschen. So eröffnen sich ganz neue Dimensionen.

Die wirkliche Seelendimension des Neuen Yoga Willens.

 

 

Warum ist die Seelendimension des Yoga auf jeden Lebens- oder Tätigkeitsbereich übertragbar bzw. anwendbar?

Wenn diese bildhaften Gedanken richtig gedacht bzw. durchdrungen werden bringen sie den Menschen in eine Entwicklung. Der Mensch kann sein Ich mit seinen Fähigkeiten in seinem Lebens-, Tätigkeitsbereich polaritätsfrei entfalten und davon profitieren dann alle.

Die Entwicklung jedes Lebens-/Tätigkeitsbereich kann mit einer Tiefe einem Inhalt in eine Entwicklung gefördert werden.                                                                                                                                                                                                                                                                              

Kommt die wirkliche Dimension deren Bereiche nicht erst so zum Vorschein?

Ich denke dies wird geschehen, wenn die Inhalte des Yoga so durchdrungen sind, sozusagen als unweigerliche Folge dessen.

Wie erzeugt der Mensch konkret (z.B. in einer Asana) Schöpferkräfte, bzw. macht diese wirksam und welche sorgfältigen, ja methodischen Schritte 
in der Vorgehensweise sind dabei zu beachten?

Am Beispiel einer Meditation: 1. Es muss ein geistiger Inhalt konkret gewählt werden. 2. Dieser sollte dann mittels der Konzentration in eine bildhafte Vorstellung gebracht werden. Die stetige Versuchung des subjektiven sollte dabei zurückweichen. Der Willen wird dabei diszipliniert eingesetzt. Der Inhalt/Gedanke sollte immer und immer wieder frei gedacht werden, ohne diesen zu interpretieren oder vorschnell einzunehmen. 3. Es entsteht mit der Zeit eine Empfindung. Der Gedanke wird lebendiger. 4. Der Inhalt selbst wird schlussendlich selbst aus sich heraus, nicht aus unserem Triebhaften erfassen des Gedankens.

Welche Wirkungen werden durch die erschaffende Tätigkeit freigesetzt (für die Mitmenschen, als auch für das Nachtodliche)?

 

Durch die erschaffende Tätigkeit, welches einen schöpferischen Prozess beschreibt, entstehen Lebenskräfte (Aetherkräfte), welche eine aufbauende Wirkung auf unsere Mitmenschen haben.

Diese seelische Tätigkeit schafft eine Ordnung, eine Gliederung der Seelenkräfte, so dass das Denken, Fühlen und Wollen differenziert erlebt werden kann.

Dies ermöglicht, dass sie eine freie Entwicklung einer Idee, eine freie Begegnung zwischen zwei Menschen erst möglich macht. Es drängt den Menschen nicht zurück in das Polare, die Seele kann sich Ausdehnen, sie erlebt sich nicht im Subjektiven, bisherigen. Im Menschen lebt, genauer gesagt in der Seele der innigliche Wunsch nach Ausdehnung und Verbindung im Leben.

Dies gilt vor allem für das Leben, da die wirkliche Entwicklung dort möglich ist, dies ist auch für die Verstorbenen eine Freude.

Für das Nachtodliche heisst es auch, was im Leben als geistiger Inhalt erschaffen wurde, wird auch mit in den Tod genommen.

 
Veröffentlicht : 20/12/2021 11:47 am
(@ernst)
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Hallo Lutz und alle anderen. Hoffe, das das verständlich ist. Ernesto

 
Veröffentlicht : 20/12/2021 6:27 pm
(@rosi-kohl)
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Die Seelendimension des Yoga was heißt das 

Seelen-Dimension des Yoga?

Die Seele, die mit der Geburt in den Körper einzieht und mit dem Tode den Körper wieder verlässt - die Seele nimmt  eine Mittelstellung ein zwischen Erde und Kosmos. Sie wünscht sich eine Weiterentwicklung (durch spirituelle Inhalte), Erweiterung des Bewusstseins, arbeiten am Bewusstsein (Denken Fühlen Wollen) und weiterhin will die Seele Inhalte in die Welt hinaus tragen, mitteilen. Heinz Grill sagt, es ist gleich wie wenig dein Körper wiegt, es zählt nur die Seele wieviel sie Inhalte 'besitzt'. Seele ist Inhalt.

Der Mensch lässt gerne die Seele  baumeln aber bekommt er dann die Eintrittskarte zur engen Himmelspforte?

Die Seele ist nicht was sie genossen hat .... sondern die Seele ist das was sie gegeben hat.

Dimension kann bezeichnet werden als die nächst größere Einheit, sodass man ständig in der Seele zu einem nächst größeren Fortschritt kommt, man verlässt eine Begrenzung und kommt zu einer Erweiterung, nächsten Dimension. Wenn man ein richtiges Ziel pflegt oder erreicht  so wird man in die nächste Stufe kommen.

Das Wort Yoga ist die Wissenschaft von Körper, Geist und Seele. Yoga bedeutet 'Vereinigung'. Die Vereinigung zwischen der inviduellen Seele und dem universellen Selbst.

Hier im Westen wird Yoga oft verstanden als eine Art Sportart. Für die 'Leistungssportler' als eine Art Dehnung, für die älteren Leute, dass sie den Körper kräftigen und die gestressten Leute nach der Arbeit den 'Geist' abschalten und 'die Seele baumeln lassen' und den Körper mit leichten Übungen kräftigen.

Die Seelendimension des Yoga ist eine Bewusstseinserweiterung und führt die Bewegung in eine Leichtigkeit und der Mensch erlebt beim Praktizieren eine Freude. Der Mensch kann sich mit einer asana mit Freude und Interesse auseinandersetzen und lernen sie in das tägliche Leben zu übertragen... Der Menschliche Körper wird durchgestaltet und die geistigen Inhalte zum Ausdruck gebracht. 

 

Der Kopfstand

Es braucht zuerst eine Idee den Kopfstand in einer klaren Vorstellung zu denken (Bild der Asana) und mit einer Leichtigkeit die Form auszugestalten.

Er braucht einen klaren Gedanken: Die vertikale Linie - Die hochstrebende Bewegung. 

Eine Empfindung. Die Empfindung entsteht wenn der Gedanke zuerst sorgfältig gedacht wird.

Dann die Umsetzung. Der Kopfstand fördert ein Wachsen und Klarheit und Denken. Auf das tägl. Leben übertragen, kann man Lernen eine Klarheit im Denken zu schulen, dem Gedanken eine klare Form/Gestalt zu geben.

Im Nachtodlichen, wenn sich die Seele im Leben mit Inhalten entwickelt hat, wird sie im Jenseitigen Verbindung erleben.

Die Seelendimension des Yoga bedeutet praktische Grundlagen und geistige Inhalte eines spirituellen Übungsweges bspw. über asana und Meditation für eine Gesamtheit wirksam machen zu lernen.

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren 2 mal von Lutz Franken
 
Veröffentlicht : 20/12/2021 10:15 pm
 Sven
(@sven)
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Was charakterisiert die Seelendimension des Yoga?

 

In der heutigen Zeit besteht bei den Menschen ein durchaus auch berechtigtes Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung bzw. mehr Energie für den Alltag. Nun ist unsere Zeit doch eher materialistisch geprägt d.h. z.B. das man tendiert nur das anzuerkennen was man auch sieht; das die Funktion im Vordergrund steht. Die Intention des Neuen Yogawillen ist jene, eine andere Ebene des menschlichen Seins mehr ins Bewusstsein zu rücken und zur Erkraftung zu bringen und dies ist die Seele des Menschen. Ganz einfach zur Veranschaulichung kann man sagen das die Seele der Kern und der Körper die Hülle ist.

Dieser Kern, dieses eigenständige Ich, das Individuum Mensch steht im Mittelpunkt der Seelendimension des Yoga. Er will das der Mensch eigenständig führt, aktiv die Asana denkt, gestaltet und wahrnimmt sodass sie keine Einbahnstraße bleibt und Yogapraxis und Alltag trennt, sondern sozial fähig weiter ins Leben hinein strahlt und Empfindungen kreiert welche tragen. Der Körper dient als Werkzeug, und erfährt durchaus auch belebende vitalisierende Kräfte aber er steht nicht im Mittelpunkt, so wie ein Auto die Insassen an ein Ziel bringt und behilflich ist Dinge zu verrichten aber dennoch nicht Dreh- und Angelpunkt ist.

Das Neue ist das vom Gedanken ausgegangen wird welcher der Asana zugrunde liegt. Die Asana also die äußere Hülle ist, welche den Gedanken sichtbar macht mit vielseitigen Bedeutungsinhalten und in unzählbaren Äußerungen. Man nähert sich Diesem forschend und vorurteilsfrei an. Eine wichtige und heute, in meinen Augen, dringend nötige Qualität ist der Resonanzpunkt der entstehenden Empfindung die hierbei zum leben erweckt wird.
Ein Aspekt ,wodurch heute leider auch viele Fallstricke entstehen, ist der kulturelle Wandel im denken. Das heißt früher zu Zeiten der Veden als der Yoga entstanden ist, vor ca. 5000 Jahren, hatten die Menschen noch ein besseres Empfinden wie sie im Kosmos also der geistigen Welt eingegliedert waren und brachten diese Empfindung ganz organisch mit in die Asana. Wenn man sich nun mit der heutigen, in unseren Region, sogenannten westlichen Denkweise an Asanas, einer uns fremden Kultur geht, fehlt uns ein wichtiger Aspekt bzw. eine Dimension. Es ist so als wollte man eine Nuß Untersuchen und würde nur die Schallen analysieren und den Kern völlig außer acht lassen oder nur spekulativ ergründen. Genau Diese, eher fremde Dimension will der neue Yogawille wieder ins Bewusstsein führen.

 

Die Weite und Universalität drückt sich auch darin aus das an alle Aspekte, im Sinne von Ursache und Wirkung, in der Existenz gedacht wird; dies schließt z.B. auch die sogenannte nachtodliche Welt mit ein was zugegebener Maßen oft schwer greifbar und ungewohnt ist aber auch ein riesiges Potenzial zur Entwicklung offenbart und neue Horizonte in Aussicht stellt.

 

 

Wie kann man die Asanas auf das soziale Leben übertragen?

 

Die Seelendimension schlägt nun die Brücke zum sozialen Leben indem der Übende in der Asana wieder mehr Empfindungen, z.B. zu sich und zur Außenwelt, entwickelt. Im Baum/tadasana kann man erfahren wie man zentriert und gut gegründet steht und gleichzeitig einen gute, wache, offene Außenwahrnehmung hat. Dieses Kriterium/Empfindung kann man dann forschend mit in Dialog nehmen indem man beobachtet ob man z.B. eine wache Außenwahrnehmung besitzt und gleichzeitig gut zentriert ist.

Wenn man einen solchen ,der Asana zu Grunde liegenden Gedanken' durch kontinuierliches, ernsthaftes Üben sozusagen verinnerlicht, wird dieser Teil der eigenen Seele und man lebt diesen. Er leuchtet wie eine kleine Sonne im Menschen und wirkt unaufdringlich aber fortwährend in seinem Umfeld. Die Mitmenschen spüren, bewusst oder unterbewusst, vielleicht etwas Neues ohne genau beschreiben zu können was dies ist. Es ist als würde man die wohltuenden und wärmenden Strahlen der Sonne spüren mit der vielleicht bekleidenden Empfindung Zuversicht zu empfinden, ohne aber intellektuell zu wissen wie dies geschieht (also durch Kernfusion in der Sonne werden Licht- und Wärmewellen freigesetzt, welche beim Auftreffen auf die Haut verschiedene wohltuende Botenstoffe freisetzen....) Dies ist ein Kernanliegen des Neuen Yogawillen, nicht zu überladen mit intellektuellen Wissen und technisch präziser Ausführung, sondern authentische Empfindungen, welche sozialfähig sind und die Seelenkräfte das Denken, Fühlen und Wollen zu schulen.

 

(Die Beschreibung soll im Sinne einer exoterischen Ausführung sein also der Lesende, z.B. ein neuer Yogaschüler ist, welcher neu auf diesem Schulungsweg ist.

 

Schreibt mir gern Feedback 😉
Empfindet ihr die Vergleiche zu polarisierend ?)

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren 4 mal von Lutz Franken
 
Veröffentlicht : 22/12/2021 3:15 pm
(@maria)
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Um beschreiben zu können, was mit der Seelendimension des Yoga in seiner eigentlichen Bedeutung gemeint ist, möchte ich die beiden Wörter Seele und Dimension zuerst genau anschauen.

Eine Dimension ist eine Größe, Abmessung, räumliche Ausdehnung

Die Seele kann man auch als Bewusstsein beschreiben.

Also wäre die Seelendimension eine Bewusstseinsgröße bzw. eine Bewusstseinsausdehnung. Von Heinz wissen wir, dass sich die Seele ausdehnen möchte und in eine Entwicklung kommen will.

Die Seelendimension des Yoga beschreibt den Weg von oben nach unten, d.h. wir setzen immer bei der Idee an und nicht am Körper. Durch die Imagination der Asana führen wir unseren Körper in die gewünschte Stellung und legen dadurch eine Empfindung in unserer Seele an, wenn wir die Asana mit ihrem geistigen Inhalt durchdrungen haben. Diese Empfindungen bringen wir mit in unser alltägliches Leben und die Empfindung bleibt bis ins nachtodliche erhalten.

 

 

Heinz hat mit seinem Werk eine Synthese von Geist und Welt ins Leben gebracht. Jede geistige Idee ist somit ins tägliche Leben übertragbar, weil es keine Materie ohne Geist gibt.

Anhand von verschiedenen Stellungen kann man den Bezug einer Asana zum alltäglichen Leben erkennen.

ZB das Kamel: die Stellung des Ertragen können

     Die Kopf-Knie-Stellung: die Stellung der Grenzüberschreitung bzw die Stellung der Arbeit

 

 

Schöpferkräfte erzeugt der Mensch indem er sein Selbst ergreift und eine Idee (einen wahren Gedanken) ergreift, auf ihn zugeht und pflegt. Wenn der Mensch diesen Gedanken durchdrungen hat und eine Empfindung angelegt hat, kann er  die Idee ins Leben bringen, also in die materielle Umsetzung. Man setzt hier immer wieder an der Idee an und lässt sich nicht abbringen, man bleibt zielorientiert. Dies tun wir für ein großes Ganzes, nur so können wir schöpferisch tätig sein.

 
Veröffentlicht : 26/12/2021 11:40 am
(@birgit)
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Veröffentlicht von: @lutz

Was ist mit der Seelendimension des Yoga in seiner eigentlichen Bedeutung gemeint?

Warum ist die Seelendimension des Yoga auf jeden Lebens- oder Tätigkeitsbereich übertragbar bzw. anwendbar?

Wie erzeugt der Mensch konkret Schöpferkräfte, bzw. macht diese wirksam und welche sorgfältigen Schritte
in der Vorgehensweise sind dabei zu beachten?

Welche Wirkungen werden durch die erschaffende Tätigkeit freigesetzt? (für die Mitmenschen, als auch für das Nachtodliche)

 

 

 
Veröffentlicht : 27/12/2021 2:44 pm
(@lutz)
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Eminent Member Admin
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@birgit

"Eine Seelendimension entsteht daraus, indem man einen Inhalt für eine Sache so entwickelt hat, dass sie nach Außen ausstrahlt."

Eine schöne Zusammenfassung zentraler Gedanken zu diesem Thema.

 
 
Veröffentlicht : 30/12/2021 11:39 am
(@lutz)
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@ernst 

Lieber Ernst, dank dir für deine ausführlichen Darlegungen. Man merkt du hast dich auseinandergesetzt und man erlebt wie du die Inhalte und Gedanken in den Ausdruck und die Kommunizierbarkeit führst. Schön zu erleben, wie der Mensch sich mit den Zusammenhängen in Verbindung mit den gemachten persönlichen Erfahrungen wiederum nach außen darstellt.

Inhaltlich denke ich wäre es sehr sinnvoll in einigen Punkten noch viel konkreter zu werden. Was muss ich bspw. ganz konkret tun damit ein Inhalt durch den Menschen lebendig ausstrahlend und authentisch wirksam wird? Wie muss ich mein Bewusstsein gebrauchen damit in der Folge ein gewünschtes Ergebnis entsteht? Hier können wir fast schon technisch, methodisch sprechen und das Thema somit in das maximal Konkrete führen - so wie eine Betriebsanleitung zu einem Gerät eine schrittweise Anleitung dem Lesenden aufzeigt, so sollten wir uns darin üben, konkrete Ansätze und zur Entwicklung notwendige Lernschritte möglichst objektiv und den Sachzusammenhang treffend aufzuzeigen. 

Spiritualität muss mehr denn je für die Zukunft konkret werden.

Praktisch solltest du darauf achten, dass wenn du originale Gedanken von Heinz nimmst, diese am besten in Anführungsstriche setzt und/oder erwähnst, dass dieser Inhalt von Heinz ist. dann weiß man als Leser, welche Gedanken von dir stammen und welche von einer anderen Person.

Cari saluti

 
Veröffentlicht : 30/12/2021 12:02 pm
(@lutz)
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@conrad 

Vielen Dank Conrad für die differnzierte Darlegung; finde ich sehr gelungen und für den Leser klar und anschaulich!

Es ist eine hervorragende Übung einen Inhalt im geschriebenen oder gesprochenen Wort anderen Personen gegenüber aufzuschließen, dass der Sache entsprechende und konkrete Vorstellungen entstehen. Es trifft sich darin die schaffende Individualität mit dem zu bearbeitenden Inhalt. Gelingt dies, fühlt man darin eine ordnende und anregende Kraft, weil sich sozusagen die Individualität wiederum am Wesen der Sache entzündet und sich darüber ausdrückt.

Wünschen würde ich mir, dass bspw. auch in diesem Forum gemeinsam solche Inhalte bewegt und ausgetauscht werden, sodass ein konstruktiv und inhaltlicher Begegnungsort, ein 'Gespräch' entstehen kann - als eine von verschiedenen Möglichkeiten.

Ti saluto
Lutz

 

 
Veröffentlicht : 30/12/2021 12:49 pm
(@lutz)
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@tatjana

"Es wird nicht nur die Skulptur erschaffen, sondern eine geistige Idee wird in der Materie lebendig, vom Kosmos auf die Erde gebracht."

Danke Tatjana für deine Beschreibungen, wie der Mensch schaffend aus der Seele wirksam werden kann! Anschaulich.

 

"Erst, wenn der geistige Inhalt durchgedrungen wird, wird es möglich, diesen durch die Gestaltung des Körper zum Ausdruck zu bringen, sodass der Betrachter nicht nur eine ästhetische Form, sondern den geistigen Gedanken wahrnehmen kann."

Ergänzend hierzu möchte ich noch anmerken, dass allein wie du weiter oben in deinem Beitrag auch erwähnst, durch die aktive Auseinandersetzung mit einer durch einen Inhalt erweiterten Übung, eine schaffende Kraft erbauend nach außen wirksam werden kann.

Natürlich entsteht die größte Wirksamkeit, wenn es gelungen ist wirklich längere Zeit einen Inhalt so zu bewegen, dass wir sagen können wir haben ihn durchdrungen - aber allein auch bereits durch eine Art aktive Fragehaltung, dass wir forschend uns einer Übung mit Inhalt gegenüberstellen, auch wenn wir bisher noch keine tieferen Ergebnisse errungen haben sollten, erschaffen wir Licht- und Wärmekräfte die auf uns und nach außen wiederum zurückwirken. Gerade dieses aktive Auseinandersetzen als regsame Bewusstseinshaltung des Menschen übersteigt damit das passive auf Erwartung ausgerichtete Konsumverhalten. Die von dir dargelegten Ansätze einer aktiven Bewusstseinstätigkeit fördern in diesem Sinne ein Ganzes, bzw. fördert die Entfaltung der Herzmitte des Menschen (anahata-cakra).

Ein lieber Gruß,

Lutz

 

 

 

 
Veröffentlicht : 30/12/2021 1:09 pm
(@mihaela)
Beiträge: 3
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Hallo ihr Lieben. Vielen Dank für die wertvollen Beiträge. Hier poste ich auch mein Beitrag.

 

Die Seelendimension des Yoga

 

In der Yogapraxis sind verschiedene Arten von Yoga verbreitet. Je nach Bedürfnissen suchen die Menschen den für sie passenden Yogastil. Manche praktizieren nur die körperbetonte Übungsweise, die an das rein Materielle gebunden und gehaftet ist. Andere wiederum sind von der aus der Welt flüchtenden und sich „gut gehen lassenden“ Wirkung angezogen. Yoga wird durch diese Übungsweisen funktionalisiert und an die vom Konsum geprägte Gesellschaft angepasst. Man sucht das entsprechende Nutzen vom Yoga, wie z.B. Linderung der Rückenschmerzen und der Nackenverspannungen; geistige Entspannung und Ausgeglichenheit; Energie auftanken. Der Drang und die Motivation Yoga zu Praktizieren wird durch das eigennützige Interesse geprägt. Zusätzlich ist eine Polarisierung zwischen der materiellen und der geistigen Welt spürbar. Die zwei Polen werden abgegrenzt und ein verbindendes Element fehlt. Bei der Seelendimension des Yoga ist diese Verbindung erstrebt. Das Prinzip dabei beruht auf das natürliche Begehren der Seele nach einer Verbindung sowohl zu der materiellen Welt als auch zu der höheren geistigen Welt. Bei den Übungen, unabhängig davon, ob man Körperstellungen praktiziert oder meditiert, ist man weder stark körpergebunden noch abwesend und in einer Dimension des Geistigen geflüchtet. Bei Praktizieren wird eine Idee, die z.B. aus einer geistigen Quelle stammt, genommen und gedacht bis sich eine klare Gedanke ausformt. Aus dieser Gedanke bildet sich eine Vorstellung, die eine Empfindung hervorruft. Diese Vorstellung und Empfindung werden dann in die Ausführung eines Asanas / einer Meditation umgesetzt. Anders gesagt, wenn die Idee gut verstanden und in eigenen Seelenleben integriert ist kann aus dieser eine klare Gedanke gebildet werden, die sich in eine bildhafte Vorstellung entwickeln lässt und eine Empfindung hervorruft . Diese Vorstellung und Empfindung wiederum werden dann umgesetzt und zum Ausdruck der Gedanke bzw. der Idee verwirklicht. Auf diesem Weg entstehen Schöpferkräfte, weil etwas erschaffen wird. Eine Idee wird anhand einer klaren Gedanke in einer körperlichen Ausgestaltung ausgedruckt. Dabei werden Wirkungen freigesetzt. Diese werden sowohl von den Übenden als auch von den Zuschauenden gespürt, in Form einer warmen und lichtvollen Ausstrahlung begleitet durch eine ästhetische Erscheinung. Bei diesem Übungsweg wird nicht nur auf das rein körperliche Ausführung des Asanas Wert gelegt, sondern auch auf eine begleitende klare Gedanke und Vorstellung. Der Übende verspürt eine Leichtigkeit, der Zuschauende - einen Drang die gleiche Wirkung zu erzeugen. Als methodische Schritte dabei ist erst eine klare Gedanke im Raum zu stellen, die von allen nachvollziehbar ist und sich in eine Vorstellung kristallisieren lässt. Dann kann man bei der Einleitung auf verschiedene Elemente aufmerksam machen, wie zum Beispiel auf die Dreigliederung oder auf den freien Atem. Der Aufbau des Asanas erfolgt in mehreren rhythmischen Wiederholungen bis die eigene Schöpferkraft aktiviert wird und zum Ausdruck kommt. Sobald das erreicht ist, ist eine Ruhephase als Endstadium der Ausführung anzuhalten. Diese ist durch eine bis zu der Seelenebene spürbare Ruhe geprägt. Die Seelendimension des Yoga ist durch eine von oben (durch eine Idee/Gedanke) nach unten (bis in den Körper hinein) wirkende Richtung geprägt. Das Bewusstsein bleibt durch die Gedanke/Vorstellung, die die Ausführung der Stellung begleitet, aktiv. Wenn der gedachte Inhalt verinnerlicht und zum Ausdruck gebracht wird, wird das Seelenleben bereichert.

 

Die Inhalte der Seelendimension des Yoga lassen sich in das tägliche Leben übertragen und integrieren, weil das Prinzip eine universale Umsetzung finden kann, nicht nur für höhere geistige Ziele, sondern auch für ganz einfache Tätigkeiten. Nehmen wir z.B. eine ganz triviale tägliche Aufgabe, wie das Kochen. Betrachten wir eine Situation wie z.B. das Vorbereiten des Mittagessens aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Die erste entsteht aus einem Zeitdruck, der zu einer hastigen Atmosphäre führt. Man muss schnell die Zutaten schneiden, diese zusammen mischen und zum Kochen bringen. Dabei schaut man ständig auf die Uhr, da die nächste tägliche Aufgabe schon vor der Tür steht, und denk daran, wie man diese am schnellsten erledigen kann. Dann serviert man das Essen und probieren es. Lass uns das Geschmack dieses Essens in Erinnerung behalten. Die zweite Perspektive wäre die eines gut geplanten Tages, wo sich das Kochen gut integrieren lässt. Man hat genügend Zeit gehabt sich auf das Vorbereiten des Essens zu konzentrieren. Dabei ist eine Idee entstanden, was man kochen möchte. Diese hat man sich gut überlegen und sich darüber Gedanken machen können, wie man die Idee umsetzen kann. Dabei entstehen Vorstellungen und Empfindungen, wie z.B. wie das Essen aussehen und schmecken sollte. Bilder können dabei auch erscheinen und wir setzen diese Vorstellungen beim Kochen um. Wir suchen die passenden Zutaten im Speisekammer aus; schauen ob die Reife der Gemüse ausreicht; lassen den Duft auf unsere Sinne wirken und entscheiden, welches Gemüse zu dem geplanten Gericht am besten passt. Beim Schneiden nehmen wir die Form und die Konsistenz der Gemüse war. Dann mischen wir und kochen die Zutaten immer begleitet von einer klaren Gedanke und Vorstellung wie jeder Schritt des Kochens verlaufen soll. Wir stimmen die Gewürze ab, probieren und schmecken nochmals ab. Dann servieren wir das Essen auf einen schön gerichteten Tisch. Dann probieren wir das duftende und warme Gericht. Vergleichen wir jetzt die zwei Geschmäcker. Hat der beschriebene Prozess des Kochens - von der Idee bis zu dem fertigen Gericht; die begleitenden Gedanken und die frei gesetzten Gefühle - eine Auswirkung auf dem Geschmack?

 

Diese r Beitrag wurde geändert Vor 3 Jahren von Mihaela
 
Veröffentlicht : 30/12/2021 6:14 pm
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